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Monte Schiaron

Karnische Alpen, Udine, ItalienHöhe2246 mHöhendifferenz1000 Hm *)SchwierigkeitBergtour - SchwerWintertauglichnein ExpositionNord - NordwestEinkehrkeineAusgangsortS. Pietro di Cadore/Val VidendeAufstiegVal di Londo, Bivio Ciadin, Malga Londo, Forcella LongerinAbstiegs. Aufstieg


Charakteristik

Die Tour zerfällt in zwei sehr unterschiedliche Teile: Der Weg #169 aus dem Val di Londo bringt einen auf direktester Route zur Forcella Longerin, ist aber mehr Qual denn Vergnügen - im untersten Drittel sehr steil, im Mittelteil mit nur fußbreiten, tw. auch exponierten Querungen, im Schlussteil sehr geröllig und unvermindert steil. Hier ist Konzentration und Trittsicherheit unbedingt nötig. Ab der Forcella wandert man dann in gutmütigem Wiesengelände mit fantastischer Sicht auf die begrenzenden Gipfel, vor allem den felsigen Zacken der Torroni und Crode dei Longerin. Der felsige Gipfelaufbau ist spannend, da sich der Durchschlupf in der Felsflanke erst spät offenbart - von einem kurzen, unangenehm bröseligen Aufschwung abgesehen, lässt sich der Felsgupf auch leichter ersteigen als erwartet. Das Gipfelpanorama ist vom Feinsten: neben den direkt benachbarten Felszacken reiht sich im Norden der Karnische Hauptkamm mit der dominanten Porze auf, im Osten die Rinaldo-Gruppe und der alles überragende Monte Peralba, im Süden die Karnischen Alpen.

Beschreibung

Per Auto oder Rad auf guter Forststraße bis zur Verzweigung Bivio Ciadin mit großem Parkplatz (ab hier Fahrverbot für Autos). An der Gabelung halten wir uns links (W) und orientieren uns an der Beschilderung zur Malga Londo und zum Passo Palombino. Auf stellenweise ruppigem Almweg bringen wir die knapp 2 km bis zur Malga Londo hinter uns. Auch dort bleiben wir zunächst noch auf dem weiter taleinwärts führenden Almweg (NW) und überqueren nach einigen Minuten den Bach nach rechts. Nun heißt es aufpassen: Kurz danach tut sich links vom Weg eine größere Lichtung auf, auf der man Steinmanndl und einen rot-weiß markierten Stein erkennt (kein Schild - 2023 befanden sich am Abzweig die Reste eines Gatters oder einer Schranke - wer zu einer riesigen Schuttreisse kommt, ist bereits zu weit gegangen!). Auf der von Kühen etwas malträtierten Wiese bewegt man sich zunächst von Steinmanndl zu Steinmanndl (SW), in einer markanten Waldschneise werden auch die Markierungen häufiger und schließlich bildet sich auch der Weg Nummer 169 deutlich heraus. Sehr steil führt er durch mehr oder weniger dichte Lärchenbestände, umrundet mit einem Schlenker nach S ein steiles Eck und leitet dann - bisweilen nur fußbreit und fast immer direkt an der Hangkante - ins Valle dei Longerin. Vorsichtig quert man ein längeres Stück im Steilgelände nach SW, bis man über ebenfalls sehr steile, aber breitere Geröllpassagen die Forcella Longerin erreicht. Schlagartig wandelt sich die Landschaft, man steht plötzlich in weitläufigen, sanften Wiesenflächen. Hier gibt's auch mal einen Wegweiser, der uns nach links (SO) schickt - den Felsgupf des Monte Schiaron kann man am Ende der Wiesenflächen bereits gut erkennen. Von Viehtritt ziemlich zerlöchert, aber völlig unschwierig durchwandern wir Wiesenkuppen und -senken und gelangen zum felsigen Gipfelaufbau. Erst aus der Nähe erkennt man den Durchschlupf durch seine Felsflanke: Hinter einem riesigen Steinblock mit Markierung schlängelt sich der Weg hinüber zu einem Einschnitt im Fels (S). Dahinter warten ein paar steile, recht bröselige Serpentinen und ein kurzer Felsriegel. Gerade als ein großer Felsblock den Steig blockiert und man etwas an der Weganlage zu zweifeln beginnt, wird es wieder einfacher: hat man den störenden Block erst überklettert, landet man wieder auf einem gut gangbaren Weg. Auf einfachem Wiesenpfad umrunden wir den Gipfelaufbau im Süden und steigen auf der Rückseite über mittelsteiles Grasgelände zum höchsten Punkt mit doppeltem Kreuz hinauf.

Hinweis: Zwischen Sappada und S. Pietro di Cadore zweigt das Val Vidende nach Norden ab. Die Straße führt zunächst durch eine Schlucht, danach in ein sonniges, schönes Hochtal mit diversen Almen und Beherbergungsbetrieben. Wo genau man seine Tour beginnt, kann man selbst aussuchen, denn entlang der Straße gibt es auf verschiedenen Höhen große Parkplätze. Frei befahrbahr ist die Straße (erst Teer, dann Schotter) bis zum Bivio Ciadin auf 1634m. Man kann natürlich auch einfach radeln; fitte Mountainbiker schaffen es möglicherweise sogar bis zur Malga Londo (ab dem Bivio Ciadin recht ruppig).

*) Gerechnet ab unserem Startpunkt, dem Campingplatz am Albergo da Gasperina. Je nach Ausgangspunkt auch weniger Hm.